Die Via Appia ist eine der ältesten Straßen der Welt und noch heute in Funktion. Die historische Handelsstraße der Römer verband Rom mit dem Hafen in Brindisi. Am schönsten ist die Erkundung der Via Appia zu Fuß oder mit dem Fahrrad. Entlang der Via Appia Antica außerhalb der Stadtmauern befinden sich die frühchristlichen Katakomben, antike römische Villen und Grabdenkmäler.
Via Appia Antica auf der Karte
Die historische Römerstraße Via Appia Antica
Eine der ältesten und noch erhaltenen und befahrenen Straßen der Welt ist die Via Appia. Die römische Straße wurde nach ihrem Erbauer Appius Claudius Caecus benannt, der die Straße im Jahr 312 vor Christus anlegen ließ. Ziel war eine zweispurige Handelsstraße, die Rom mit dem 540 km entfernten Brindisi verbinden sollte. Die Via Appia wurde zur berühmtesten römischen Straße, der Könin der Straßen "Regina Viarum". Der erste Bauabschnitt begann am Stadttor Porta Capena in Rom und führte über Ciampino nach Capua bei Neapel in Kampanien. Die römische Handelsstraße wurde dann über Matera und Taranto bis nach Brindisi am adriatischen Meer verlängert.
Auf einigen Straßenabschnitten ist noch das Originalpflaster erhalten und man wandelt auf den Spuren der Antike und römischer Kaiser.
Ein Tag entlang der Via Appia, der ältesten römischen Handelsstraße
Von Porta Capena bis zum Grabmal Cecilia Metella
Die Via Appia Antica begann an der Porta Capena, dem alten römischen Stadttor am Circus Maximus (heute Via del Circo Massimo). Die Straße heißt heute Viale delle Terme di Caracalla und führt vorbei an den Thermen von Caracalla zur Piazzale Numa Pompilio, wo die ehemalige Via Appia heute Via di Porta San Sebastiano heißt.
Edicola di Piazzale Numa Pompilio
Edicola di Piazzale Numa Pompilio auf der Karte
Dort, wo sich Via Appia Antica und Via Latina teilen, befindet sich ein kleiner Kiosk aus dem Mittelalter und ein runder Turm aus dem 16./17. Jh.
Casale Pallavicini und das Oratorium Sette Dormienti
Oratorium der Sieben Schlafenden auf der Karte
Nach Überqueren der Piazza Numa Pompilio befindet sich das Haus Casale Pallavicini, in dem Reste eines zweistöckigen römischen Hauses verbaut wurden. Im ersten Stock ist das Oratorium der Sieben Schlafenden "Oratorio die sette dormienti" mit Malerein, die die Legende der Jungen von Efeso darstellen. Eingemauert in eine Grotte während der Verfolgung durch Decio (249-251), wurden die Jungen lt. Sage zwei Jahrhunderte später auf wundersame Weise lebend wiedergefunden.
Aurelianische Mauer • Stadtmauer von Rom
Aurelianische Mauer auf der Karte
Man durchquert den Drususbogen, den Rest eines Aquädukts, das die Thermen von Caracalla mit Wasser speiste.
In der Woche ist dieser Abschnitt der Via Appia befahrbar, am Wochenende ist die Via Appia Antica für den Fahrzeugverkehr gesperrt und man kann einen Spaziergang oder eine Radtour unternehmen.
Mit der Via di Porta San Sebastiano beginnt die heutige Via Appia Antica. An der Porta San Sebastiano (früher Porta Appia) führt sie durch die Aurelianische Mauer aus der Stadt Rom heraus. Die hohe Stadtmauer aus dem 3. Jh. ist noch erstaunlich gut erhalten.
Porta San Sebastiano auf der Karte
Zirka 800 m weiter auf der Via Appia Antica, die auf diesem Abschnitt für Fußgänger schwer begehbar ist, kommt man zur Verzweigung zur Via Ardeatina, an deren Kreuzung sich die Kirche Quo Vadis befindet.
Kirche Quo Vadis • Kapelle Domine Quo Vadis
Kappelle Domine Quo Vadis auf der Karte
Die Kapelle Domine Quo Vadis, eigentlich Kirche Santa Maria delle Piante (Santa Maria in Palmis) hat Weltruhm durch die Legende von Jesus und Petrus erlangt.
Die Kirche Quo Vadis befindet sich an der Stelle, wo nach einer Legende der aus Rom flüchtende Petrus auf Jesus. Petrus fragte Jesus: Domine, quo vadis? Und Jesus antwortete ihm Eo Romam iterum crucifigi (Ich gehe nach Rom, um mich erneut kreuzigen zu lassen). Nach diesen Worten kehrte Petrus nach Rom zurück und wurde ebenfalls gekreuzigt.
Die Legende sagt weiterhin, dass Petrus mit dem Kopf nach unten gekreuzigt worden sei (Siehe Gemälde von Caravaggio: Kreuzigung des Petrus)
Über dem Grab von Petrus wurde die Petersbasilika und später der Petersdom errichtet. Das Grab von Petrus mit den vermeintlichen Überresten befindet sich unter dem Petersdom.
Die Kirche Quo Vadis stammt ursprünglich aus dem 9. Jh. Links neben dem Eingang befindet sich das Denkmal des Nobelpreisträgers Henryk Sienkiewicz (1846-1916), der den Roman Quo Vadis schrieb.
In der Mitte fällt der durch Gitter umfasst Stein auf. Die Legende besagt, dass der heilige Petrus nach Rom zurückkehrte und Jesus verschwand, indem er eine Fußspur auf einem Straßenstein zurückließ. Eine Steintafel rechts in der Kirche erinnert an diese Legende.
Zu Fuß sollte man ab der Kirche Quo Vadis durch das Tor mit dem Hinweis zu den San Callisto-Katakomben weitergehen. Die Via Appia Antica (links) ist in diesem Abschnitt noch eine vielbefahrene und für Fußgänger eher gefährliche Straße.
Über den Hügel gelangt man zuerst zu den Calixtus-Katakomben (San Calisto) und danach zur Kirche San Sebastiano, einer der sieben Pilgerkirchen Roms, mit der gleichnamigen Katakombe San Sebastiano.
Regionalpark Via Appia Antica
Ab hier beginnt der schönste Abschnitt der Via Appia Antica. Sie ist komplett für den Durchgangsverkehr gesperrt und ein beliebtes Ausflugsziel am Wochenende. Mit dem Fahrrad kann man die 18 km lange Straße mit den vielen archäologischen Sehenswürdigkeiten bequem abfahren.
Original Pflastersteine auf Via Appia Antica
Auf der in einigen Abschnitten noch mit Originalsteinen gepflasterten Straße sind bequeme Schuhe sehr empfehlenswert. Einige der Meilensteine sind noch gut erhalten. Die Ruinen einstiger Tempel und Grabstätten erzählen Geschichten aus der römischen Zeit.
Kallixtus und San Sebastiano Katakomben
Außerhalb der römischen Stadtmauern wurden bereits in der Antike unterirdische Grabstätten angelegt. Der weiche Tuffstein bot gute Möglichkeiten, unterirdische Gänge mit Aussparungen für Gräber anzulegen. In Via Appia Antica gibt es gleich zwei dieser christlichen Katakomben, die man besichtigen kann.
Maxentius Villa
Der römischer Kaiser Maxentius ließ den großen Komplex der Maxentius Villa, bestehend aus dem Palast, Zirkus und Grabmahl Anfang des 4. Jh. errichten.
Grabmal der Caecilia Metella
Grabmal der Caecilia Metella auf der Karte
Etwa am 3. Meilenstein der Via Appia Antica befinden sich die archäologischen Ausgrabungen des Mausoleums der Grabmal der Caecilia Metella und des Castrum Caetani.
Weiter auf den Spuren der Antike führen die Wege auf der Via Appia Antica in die römische Campagna und Castel Gandolfo. Unbedingt besichtigenswert ist der Park der Aquädukte.