Die Engelsburg - Castel Stant'Angelo - liegt auf der westlichen Seite des Tiber, außerhalb der antiken römischen Stadtmauern. Kaiser Hadrian ließ sich die Burg bauen, die als sein Mausoleum dienen sollte. Die Päspste bauten die Burg später als Verteidigungsburg um. Sie wurde als päpstliche Festung und Gefängnis genutzt.

Engelsburg (Stadtplan)

Engelsburg - Castel Sant’Angelo

Kaiser Hadrian ließ im 2. Jahrhundert eine Burg bauen, die als Mausoleum für die römischen Kaiser gedacht war. Die Engelsbrücke verband das römische Zentrum im Tiberbogen innerhalb der Stadtmauern mit der Engelsburg auf der rechten Seite des Tiber. Das sogeannte Hadrianeum behergte die Grabstätten von Kaiser Hadrian und seiner Frau Sabina. Darüber hinaus fanden die Kaiser Antoninus Pius und seine Frau Faustina, Kaiser Lucius Verus, Kaiser Mark Aurel , Kaiser Commodus, Kaiser Septimius Severus und Kaiser Caracalla (Marcus Aurelius Antoninus Bassianus) im Mausoleum ihre letzte Ruhestätte.

Heute befindet sich ein Museum in der Engelsburg. Zu sehen ist die Geschichte der Engelsburg, die päpstlichen Gemächer, die Zellen der Gefangenen, Fresken, die Truhen der Kirchenschätze, Statuen.

Besonders imposant ist die Engelsbrücke, die die Engelsburg mit dem Marsfeld Campo Marzio, dem Zentrum von Rom, verbindet.

Zufluchtsort der Päpste

Seit dem 10. Jh. befand sich die Engelsburg im Besitz der Kirche und diente den Päpsten als Zufluchtsort vor Besetzern und Plünderern Roms. Papst Nikolaus III. vervollständigte 1277 den Zufluchtsort durch den Bau eines 800 m langen Korridors auf der Mauer zwischen Vatikan und Engelsburg.

Über die Engelsbrücke zur Engelsburg
Spazierweg über die Engelsbrücke zur Engelsburg

Der Geheimgang der Engelsburg

Durch den Geheimgang Passetto di Borgo konnten sich die Päpste innerhalb kürzester Zeit in die Engelsburg in Sicherheit bringen.

Statue des Engels auf dem Castel Sant'Angelo
Auf dem Castel Sant'Angelo thront die Statue des Engels

Dies war z.B. während der Plünderung Roms durch die Truppen Kaisers Karl V. 1527 notwendig, als sich Papst Clemens VII. in der Engelsburg verschanzte. Beim Einzug Napoleons nach Rom versteckte sich Papst Pius VII. in der Engelsburg. Große Lager an Getreide, Öl, Wasser sicherten das Überleben.

Eingang zum Museum der Engelsburg
Eingang zum Museum der Engelsburg

Der Engel auf dem Castel Sant'Angelo

Auf der Engelsburg thront die Statue des Erzengels Michael, die der Burg ihren Namen gibt. Der heutige Engel ist aus Bronze und ist ein Werk von Pieter Antoon Verschaffelt aus dem Jahr 1753. Der erste Engel war aus Holz und wurde durch einen Marmorengel ersetzt, der 1379 bei einer Belagerung zerstört wurde. 1453 setzte man einen Bronzeengel dafür ein, den 1497 ein Blitz traf. Ein weiterer vergoldeter Bronzeengel wurde im Krieg zu Kanonen eingeschmolzen. Er wurde durch eine Marmorstatue mit Bronzeflügeln ersetzt, die heute im Hof der Engelsburg steht.

Museum in der Engelsburg

Das Castel Sant’Angelo wurde 1901 zum Museum umfunktioniert, wo die Geschichte der Engelsburg und Sammlungen von Gebrauchsgegenständen und Kunstwerke ausgestellt werden.

Von der Engelsterrasse hat man einen Rundblick über ganz Rom
Von der Engelsterrasse hat man einen Rundblick über ganz Rom

In den unteren Ebenen des Museums des Castel Sant'Angelo war das Mausoleum, von dem eine Rampe schraubenförmig nach oben geht. Darüber befanden sich die Lagerräume und das Gefängnis. Die Etage mit den beiden Innenhöfen wurde militärisch genutzt. Vom Hof des Engels mit dem Brunnen, dem Cortila Sant'Angelo, kommt man zur Kapelle von Leo X und den angrenzenden Räumen von Alexander VI und dem kleinen Ofen von Clemens VII.

Darüber befinden sich die prächtigen päpstlichen Gemächer aus der Renaissance: Die Privatwohnung von Paolo III. Farnese sowie die Loggien der Päpste. In der oberen Etage gelangt man von einem runden Raum auf die Engelsterrasse, von der aus man einen Rundblick über ganz Rom hat.

Museum der Engelsburg mit den Loggien der Päpste
Museum der Engelsburg mit den Loggien der Päpste