Auf einer Reise nach Rom ist es ein Muss, den kleinesten Staat der Welt, den Vatikan, zu besuchen. Dazu gehört unbedingt die Besichtigung des Petersdoms mit dem päpstlichen Hochaltar und der Pietà von Michelangelo. Nachmittags steht die Sonne besonders gut, um einen herrlichen Blick von der Kuppel des Petersdoms auf die ewige Stadt zu werfen.

Petersdom (Stadtplan)

Petersdom bei Wikepedia

Tag 2: Besichtigung des Petersdoms und Aufstieg zur Kuppel

Petersdom und Kuppel - Preise und Tickets

Für die Besichtigung des Petersdoms mit seinen Besonderheiten und den Aufstieg zur Kuppel kann man gut einen ganzen Tag einplanen, insbesondere wenn ein Besuch der Vatikanischen Nekropole oder eine Papstaudienz auf dem Plan stehen.

Wer seinen Tag ganz effektiv gestalten will und in kurzer Zeit viel sehen und nichts verpassen will, dem empfehlen wir die Teilnahme an einer geführten Tour. Je nach Auswahl steigen Sie auf die Kuppel des Petersdoms, besuchen das Grab des Petrus in der originalen Basilika und besichtigen den Petersdom. Oder Sie buchen eine Papstaudienz und besichtigen danach den Petersdom. In jedem Fall kommt man so mit einem halben Besichtigungstag für den Petersdom aus und kann am Nachmittag noch die Vatikanischen Museen, die Engelsburg Castel Sant’Angelo oder die Lateranbasilika besuchen.

Besichtigung des Petersdoms

Der Petersdom befindet sich auf dem Petersplatz und bildet das Herz des Vatikan. Der richtige Name ist Sankt Peter im Vatikan. Man erreicht die Basilika Sankt Peter vom westlichen Tiberbogen aus über die Prachtallee Via della Conciliazione.

Petersdom
Petersdom im Vatikan

Wie zwei ausgebreitete Arme empfängt der Petersplatz mit seinen Kolonnadenreihen seine Besucher.

Meistens muss man Anstehen, um in den Petersdom eintreten zu dürfen. Am Einlass sind Sicherheitskontrollen obligatorisch. Man betritt den Petersdom durch den Portikus, die Säulenhalle, durch die fünf Portale in die Basilika Sankt Peter hineinführen. In der ersten Seitenkappelle des rechten Kirchenschiffes befindet sich, umringt von Menschen, die wunderschöne Pietà von Michelangelo aus weißem Marmor hinter dickem Glas.

Hinweise zum Besuch des Petersdoms und der Kuppel (Öffnungszeiten, Eintritt, Preise)

Zu den einzigartigen künstlerischen Sehenswürdigkeiten der Peterskirche gehören u.a. die Marmorgruppe der Pietà von Michelangelo, die Sitzfigur des Petrus von Arnolfo di Cambio, der 29 m hohen Bronzebaldachin von Bernini über dem Papstaltar sowie eine Statue des Kaisers Konstantin von Gian Lorenzo Bernini und die verehrte Bronzestatue St. Peters.

Pietà von Michelangelo

Der florentiner Künstler und Bildhauer der Renaissance, Michelangelo Buonarroti, schuf bereits als junger Mann eine der bezaubernsten und bedeutendsten Skulpturen der Menschheit. Michelangelo hatte sein Handwerk im Florenz der Medici gelernt.

Den Auftrag für die Pietà erhielt Michelangelo angesichts seiner bereits damaligen Berühmtheit unter den Bildhauern. Ein römischer Kardinal beauftragte den jungen Künstler mit einer Statue in Lebensgröße für eine Kapelle im Vatikan, die die Jungfrau Maria mit dem toten Christus im Arm darstellte.

Michelangelo war ein sehr anspruchsvoller Künstler und Perfektionist. Ganze neun Monate lang suchte er den perfekten Marmorblock aus dem feinen weißen Carrara-Marmor aus, der ihm für dieses Kunstwerk passend erschien. Heute gehört die Pietà von Michelangelo zu den bedeutendsten Skulpturen der Renaissance. Die Pietà Rondanini von Michelangelo ist sein letztes unvollendetes Werk und befindet sich im Castello Sforzesco in Mailand.

Die Sixtinische Kapelle in den Vatikanischen Museen ist sicher das bekannteste Kunstwerk von Michelangelo und die Kuppel des Petersdoms das herausragen Werk seiner genialen Baukunst.

Pietà von Michelangelo im Petersdom
Die Pietà von Michelangelo zeigt die Jungfrau mit dem sterbenden Jesus im Arm

Der Rundgang führt durch das mittlere Kirchenschiff, von dem man bereits den päpstlichen Hochaltar unter der Kuppel sehen kann.

Ausgrabungen belegen, daß genau über dem Grab, in dem Apostel Petrus  im Jahr 64 n. Chr. nach seiner Kreuzigung beerdigt worden sein soll, der Hochaltar errichtet wurde. Bereits im Frühchristentum, als noch keine Kirche die Grabstelle ziert, entwickelte sich an diese Stelle zum Wallfahrtsort.

Noch heute sollen seine Gebeine unterhalb des Petersdoms in der Necropoli aufbewahrt sein. Die Necropoli ist innerhalb speziell organisierter Führungen zu besichtigen.

Der päpstliche Hochaltar

Der Papstaltar im Petersdomist die eindrucksvollste Bronzeskulptur Roms. Er befindet sich im Zentrum der Basilika. Der darüber befindlich Baldachin aus Bronze war mit 28,5 m Höhe bei seiner Erschaffung 1633 höher als jedes andere Bauwerk in Rom. Der Bildhauer Gian Lorenzo Bernini hat den Baldachin entworfen, der im Einklang mit der darüber befindlichen Kuppel von Michelangelo steht.

Papstaltar mit Baldachin im Petersdom
Papstaltar mit Baldachin im Zentrum des Petersdoms

Vatikanische Grotten

In der Krypta unterhalb des Petersdoms haben Päpste, kirchliche Würdenträger und andere Persönlichkeiten Roms ihre letzte Ruhe gefunden. Die Vatikanischen Grotten bestehen aus mehreren Räumen, die mit Marmor und Alabaster sowie Halbedelsteinen geschmückt sind. Zu den Vatikanischen Grotten gelangt man über eine schmale Treppe unter der Kuppel des Petersdoms. Die Besichtigung ist während der Öffnungszeit des Petersdoms möglich.

Das Grab des Heiligen Petrus

Noch eine Etage unterhalb der Vatikanischen Grotten, genau unterhalb des Papstaltars und in direkter Linie unter der Mitte der Kuppel des Petersdoms, befindet sich die Grabstätte von Sankt Peter.
Laut Überlieferungen ließ Kaiser Nero während Zeit der grausamen Verfolgung der Christen 54-68 den Apostel Petrus in seinem Circus kreuzigen. Nach seinem Martyrium wurde Petrus in einer bescheidenen Grube an den Südhängen des Vatikanhügels begraben.

Etwa 100 Jahre nach dem Tod von Petrus wurde über seinem Grab ein kleiner Schrein aufgestellt. An dieser Stelle wurde die erste Basilika errichtet, an deren Platz später der Petersdom gebaut wurde. Archäologen sind sich ziemlich sicher, dass die in der vatikanischen Nekropole unter Glas aufbewahrten Gebeine dem Heiligen Petrus gehören. Neben der Roten Mauer der Nekropole befindet sich der Schrein.

Besichtigung der Nekropole

Um das Petrusgrab zu besichtigen, steigen Sie in die antike Stadt der Toten unterhalb der Vatikanischen Grotten hinab. Bei einem Besuch des Petersdoms können Sie dieses Heiligtum, die vatikanische Nekropole mit dem Petrusgrab im Rahmen einer Führung besichtigen. Da täglich nur eine sehr begrente Zahl an Besuchern eingelassen wird, ist es notwendig, die Besichtigung vorher zu reservieren. Wir empfehlen eine Führung in einer kleinen Gruppe, die ca. 1,5 Stunden dauert und Sie mit allen notwendigen Informationen versorgt.

Kuppel des Petersdoms

Am beeindruckendsten jedoch ist die Kuppel des Petersdoms, die vom Künstler und Architekten Michelangelo Buonarroti geschaffen wurde.

Für eine Kuppel dieser Ausmaße bedurfte es eines genialen Ingenieurgeistes: Michelangelo Buonarroti hatte erkannt, daß die Kuppel das wahre Symbol der Basilika und das Wahrzeichen der Christenheit werden musste. Noch bevor die Kuppel fertiggestellt war, starb Michelangelo und es dauerte weitere 20 Jahre, ehe durch Giacomo della Porta deren Fertigstellung erfolgte. Die Kuppel ist bis heute ein Meisterwerk der Architektur und die höchste Kuppel der Welt.

Von der Kuppel des Petersdoms hat man einen wunderbaren Ausblick über den Petersplatz und ganz Rom.

Tipps zum Aufstieg auf die Kuppel

Der Eingang zur Kuppel liegt auf der rechten Seite des Petersdoms über dem Besucherzentrum. Einzeltickets können nicht vorbestellt werden. Für den Aufstieg zur Kuppel sind bequeme Schuhe angesagt und auch ein wenig Schwindelfreiheit. Für den ersten Teil kann man den Lift nutzen oder 231 Stufen steigen. Angekommen auf der Terrasse, die sich in Dachhöhe der Basilika befindet, kann man den Blick über das Kircheninnere schweifen lassen. Man befindet sich über dem Hochaltar. Aber es geht noch weiter hoch. Innerhalb der Kuppel sind auf jeden Fall die 320 Stufen zu erklimmen, einen Lift gibt es dafür nicht. Hat man sich durch die Kuppel durchgeschlängelt, wird man auf der Aussichtsterrasse über der Kuppel mit einer atemberaubenden Aussicht belohnt. Unten Petersplatz und Vatikan mit den Vatikanischen Gärten und ringsum liegt dem Besucher in einem 360 Grad Panorama Rom zu Füßen.
Hinweise zum Besuch des Petersdoms und der Kuppel
(Öffnungszeiten, Eintritt, Preise)

Kuppel des Petersdoms, Meisterwerk von Michelangelo
Die Kuppel des Petersdoms, ein Meisterwerk der Architektur

Vor der Fassade des Petersdoms wurde 1655-67 von Bernini der Petersplatz geschaffen.

Petersplatz

Die halbkreisförmigen Kolonnaden mit je vier Reihen dorischer Säulen breiten sich wie Arme um die Gläubigen, die sich zu den Feierlichkeiten und Ansprachen des Papstes auf dem ovalen Petersplatz versammeln.

In der Mitte befindet sich der ägyptischer Obelisk, der 37 n. Chr. aus Heliopolis nach Rom gebracht wurde.

Links und rechts des Obelisken schmücken zwei sprudelnde Zwillingsbrunnen den Petersplatz. Obwohl die beiden Brunnen aus verschiedenen Epochen stammen, sind sie doch äußerlich baugleich. Sie gehören zu den schönsten Brunnen in Rom.

Petersplatz mit Zwillingsbrunnen
Petersplatz mit Zwillingsbrunnen

Besichtigung des Vatikan

Der Vatikan ist ein autonomer Staat und besteht aus Petersdom, Petersplatz, Vatikan mit den Vatikanischen Gärten. Der Stadtstaat liegt innerhalb der Stadt Rom auf 0,44 km² und wird durch eine Mauer von der Stadt getrennt.

Der Vatikan ist der kleinste Staat der Welt, verfügt aber über eine eigene Post, eigene Währung, Druckerei und Werkstätten sowie den eigenen Sender Radio Vatikan. Bereits mit dem Betreten des Petersplatzes befindet man sich im Vatikan.

Vatikan
Blick auf den Vatikan über die Prachtstraße Via della Conciliazione

Vatikanische Museen

Wer die Vatikanischen Museen besichtigen möchte, sollte sich früh aufmachen. Bereits zur Öffnungszeit stauen sich Schlangen, insbesondere von Reisegruppen, vor dem Eingang. Wir empfehlen daher, einen Vormittag einzuplanen, denn Museumsbesuche erfordern immer besondere Aufmerksamkeit. Am entspanntesten ist es, wenn eine Gästeführerin Ihnen die wichtigsten Sehenswürdigkeiten aus der übergroßen Fülle der Schätze der Museen auf einem geführten Rundgang zeigt.

Hinweise zum Besuch der Vatikanischen Museen mit der Sixtinischen Kapelle (Öffnungszeiten, Tickets, wichtige Sehenswürdigkeiten)

Vatikanische Museen mit Kunstwerken
Kunstsammlung in den Vatikanischen Museen

Die bedeutendsten Schätze der Vatikanischen Museen sind

Vatikanische Gärten

Von der Kuppel des Petersdom hat man einen guten Überblick über die Vatikanischen Gärten.

Eine Besichtigung der Gärten des Vatikan ist nur im Rahmen einer Führung nach vorheriger Anmeldung möglich. Wir empfehlen diese günstige Möglichkeit, bei der Sie bei einem entspannten Spaziergang auf den Pfaden der Päpste wandeln können. Von den Vatikanischen Gärten aus fährt ein direkte Zug nach Castelgandolfo zur Sommerresidenz der Päpste in der römischen Campagna.

Grotte in den Vatikanischen Gärten
Grotte in den Vatikanischen Gärten

Lateranbasilika

Wer weiter in die christliche Geschichte Roms eindringen und die Lateran-Basilika (San Giovanni in Laterano) mit dem schönen Kreuzgang und den Lateranpalast mit der Heiligen Treppe Santa Scala und der Papstkapelle Sancta Sanctorum besichtigen möchte, sollte dafür mindestens einen halben Tag einplanen. In der geraden Linie vom Petersdom im Nordwesten, über den Tiber, das Marsfeld Campo Marzio durchquerend, über Piazza Venezia und vorbei am Kolosseum erreicht man südöstlich den Lateran. Die Lateran Basilika San Giovanni in Laterano ist eine der vier römischen Papstkirchen und Sitz des Bischofs von Rom, der gleichzeitig Papst ist. Weitere Papstkirchen sind die Kirche Santa Maria Maggiore und die Kirche San Paolo Fuori Mura (Sankt Paul vor der Stadtmauer von Rom).

Lateranbasilika
Papstbasilika Sankt Johann im Lateran

Heilige Treppe und Papstkapelle

Die Kapelle Sancta Sanctorum diente als Hauskapelle des Papstes. Zu der Papstkapelle Sancta Sanctorum im ersten Stock führt die Heilige Treppe. Diese Treppe soll Jesus genommen haben, um von Pontius Pilatus sein Urteil zur Kreuzigung entgegen zu nehmen. 

Heilige Treppe
Heilige Treppe

Tickets und Führungen Petersdom und Vatikan